Do 14. Okt 2010, 08:12
Schmerzen hatten die Hunde sicher nicht beim Aufwachen. Das lag wirklich am Narkosemittel. Bei solchen Aktionen wird auch nicht gerade das modernste und beste Narkosemittel verwendet. Geht auch gar nicht. Wer soll das für solch eine Anzahl von Tieren finanzieren? Nachdem die Hunde aus der tiefen Narkose raus kamen und wir sie in den Boxen abdeckten, beruhigten sie sich ganz schnell und konnten dann in Ruhe ihren Rausch ausschlafen. Alle Hunde waren kurz darauf wieder wach und liefen sogar schon wieder rum. Die braune Straßenhündin von mir, sprang sogar über eine 1,8m hohe Mauer kurz nach der Narkose. Ihr geht es auch gut und sie ist wieder da.
Gerade sie wäre ohne die Kastration gestorben, da sie eine starke Gebärmuttervereiterung hatte. Das hätte ja keiner bei einem Straßenhund bemerkt. Man darf auch nicht vergessen, dass die meisten Tiere wilde Straßentiere sind, die keinen Kontakt zu Menschen haben. Die wissen ja gar nicht, was mit ihnen geschieht. Da wollen die während des Aufwachens auch flüchten. Für das nächste Mal wollen wir dann auch Boxen bauen, damit die Wildtiere für ein paar Tage dort bleiben können. Dadurch dass dieses Mal alles eher spontan war, konnte man nichts vorbereiten. Es wusste ja keiner etwas. Daher war das Problem auch, wohin mit den frisch operierten Hunden? Katzen kann man ja zur Not ein paar Tage in der Box lassen. Für die großen Hunde hatten wir kaum welche.
Die Fotos hab ich extra von den Operationen gemacht, damit man sieht, dass sauber und hygienisch gearbeitet wurde und man sich um jedes einzelne Tier liebevoll kümmerte. Einige Leute erzählten nämlich, dass alles voller Fliegen wäre, die Tierärzte keine wären, die Hunde keine richtigen Narkosen hätten und all sowas. Vor allem war auch bei jeder OP einer von uns Deutschen mit dabei, damit wir gewährleisten konnten, dass es den Tieren an nichts fehlt. Man darf nicht vergessen, dass wir in Ägypten leben, die Ärzte nun Mal Ägypter und dementsprechend auch nicht nach deutschem/ europäischen Standart ausgebildet sind. Dafür haben sie es wirklich super gemacht! Klar waren Fliegen da. Wo Blut ist und wo im Freien operiert wird, sind sie unvermeidbar. Deswegen haben wir auch extra die Fliegennetze mitgebracht. Es wurde extrem drauf geachtet, dass keine Fliege an die Wunde kommt und wenn wir zu zweit gewedelt haben! Wahrscheinlich waren es die Leute, die geredet haben, die ihre privaten Tiere brachten!
Dabei sollte diese Aktion für Straßentiere sein! Ich hab meine Greta auch nicht hin gebracht. Hätte ich auch nie getan! Sollte sie doch eines Tages kastriert werden, dann sowieso nur von Heike und bei vollem Preis. Vier Pfoten und ESAF kamen schließlich für heimatlose Tiere!