Do 21. Mai 2009, 12:31
Giftköder in Sythen
Jessys qualvoller Tod
Haltern am See, Gerhard Römhild
Hundebesitzer Egon Mertmann aus Haltern am See ist außer sich: „Das ist eine Riesensauerei”
In Sythen sollten Hundehalter jetzt gut auf Ihre Lieblinge aufpassen. Foto:
Haltern am See. Egon und Christa Mertmann sind mit den Nerven runter, traurig und sauer. Am 6. Mai ist ihr vierbeiniger Liebling Jessy gestorben. „Elendiglich verreckt, nachdem er Rattengift gefressen hat”, sagt Egon Mertmann.
Selbst eine Notoperation beim Tierarzt in Lüdinghausen konnte das muntere Schwanzwedel-Leben der sechsjährigen Rauhaardackeldame nach den täglichen Spaziergängen über Brinkweg, Friedhof und Dorfstraße nicht mehr retten. „Das ist eine Riesensauerei”, schimpft Mertmann, der von mehreren Giftköderfällen in Sythen weiß. So seien in der Vergangenheit immer mal wieder Hunde durch vergiftete oder mit Rasierklingen gespickte Köder gestorben. Familie Mertmann erstattete Anzeige, lobte eine Belohnung von 250 Euro aus. „Die gibt's aber nur, wenn sie den Schweinehund erwischen”, so Mertmann, der sich besonders über anonyme Anrufe ärgert. „Da brüllte einer durchs Telefon ,Herzlichen Glückwunsch, wieder ein Straßenscheißer weniger'. Das kann ich nicht nachvollziehen.”
Auch eine Gefahr für andere Tiere und Kinder
„Solche Dinge passieren immer wieder”, warnt Nina Schmidt, Leiterin des Recklinghäuser Tierheim und Tierschutz Vereins und schimpft über den Giftköderleger: „Das ist hinterhältig.” Den Sythener Hundefreunden empfiehlt die Tierschützerin, bei der Stadtverwaltung nachzufragen, ob „man Zettel zur Warnung der anderen Hundehalter aufhängen darf”. Zudem sollte unbedingt die Umgebung der Giftfunde durchforstet werden, damit nicht noch weitere Tiere die Köder fressen oder gar Kinder an dem Zeugs naschen.