Schon seit einiger Zeit weiß ich, dass es hier in einem Wadi in Dahab eine Engländerin gibt, die sich dort um die ärmesten aller armen kümmert, Straßenhunde! Vor ein paar Wochen bin ich an diesem Wadi vorbei gefahren. Eigentlich wollte ich es vermeiden dort einmal hinzufahren, da mir der Anblick sicher das Herz brechen würde und es hier kaum Möglichkeiten gibt zu helfen. Nun haben wir aber so viele Knochen, Fleischreste und Fleischbrühe übrig, dass ich heute Morgen doch einmal vorbei gefahren bin. Janet stand draußen an ihrem Jeep, dessen einer Reifen platt war. Hinter dem Zaun bellten um die hundert Hunde. Ich stellte mich vor und Janet kam aus dem Erzählen gar nicht mehr raus. Sie hat um die 250 Hunde in diesem Wadi, um die sie sich ganz alleine und fast ohne jegliche Hilfe kümmert! 8o 8o 8o Alle Hunde leben in einem riesengroßen Rudel zusammen. Aus den Hotels erbettelt sie Futter. Da die Kastrationen in Ägypten zu teuer sind, fährt sie immer mit einer ganzen Ladung Hunde nach Israel. Es ist echt Wahnsinn, was diese Frau leistet! Oft wird Gift über den Zaun geworfen. Es ist so schrecklich!
Während ich dort war, kam ein Anruf, dass irgendwo ein vergifteter Hund lag. Da ihr Auto Platten hat, hab ich ihr natürlich sofort angeboten, dass ich sie hinfahre, auch wenn ich eigentlich in den Laden zurück musste. Unsere Hilfe kam leider zu spät und die arme Hündin erlag dem Strychnin, was man ganz deutlich an der überstreckten Kopfhaltung sah. Meine kleine Tilla ist heute genau acht Wochen tot, auch wegen diesen verdammten Menschen. Es tat mir so leid um diese arme Hündin.
Auf dem Rückweg zum Wadi nahmen wir all die Reste aus dem Laden mit. Janet hat sich riesig gefreut. Wenn wir nun immer Fleischbrühe übrig haben, bekommt sie diese mit Reis oder Nudeln, damit ihr wenigstens ein bischen geholfen ist. Irgendwie ist dort gar kein Land in Sicht. Gut, viele halten Janet für verrückt..., aber die Hunde sind nun einmal dort und sie können am Wenigsten für die ganze Situation. Janet nimmt sie alle auf. Eine kleine schokofarbene Hündin fiel mir sofort zwischen all den großen Hunden auf. Janet nahm sie kurz raus und die kleine Maus schleckte mich ab. Genauso wie Tilla es tat, als ich sie das erste Mal sah.
Vielleicht sollte ich Kooky einmal mit hin nehmen und ihn entscheiden lassen, ob er die Kleine gut findet. Hinfahren muss ich sowieso noch einmal, denn Janet hat ihre Decke in meinem Auto vergessen. Vielleicht ein Wink des Schicksals... .