Jetzt gibt es ein riesen Problem!
Letzten Donnerstag fuhr Janet mit einem kranken Hund nach Israel, um ihn dort untersuchen zu lassen. In Ägypten wären diese Tests wohl nicht möglich gewesen. Als sie wenige Stunden später zurück nach Ägypten wollte, ließ man sie nicht mehr rein.
Nun sind 300 ( mehr oder weniger) Hunde komplett sich alleine überlassen!
Sonnabend sind wir dann helfen gefahren, weil morgens das Futterauto mit den wenigen Resten aus Sharm kam. Keine Touristen, kein Futter! Bis auf Gillian aus Südafrika, Theresa aus England und Jojo aus Israel, hat niemand weiter geholfen!
Wir mussten die ganzen Essensreste komplett durchwühlen und Plastik, Handschuhe, Strohhalme etc. raus sortieren. Das dauerte schon über eine Stunde. Dann wussten wir nicht, wie wir genau vorgehen und füttern sollten, damit es nicht zu Beißerein kommt. So fuhr der PickUp durchs Wadi, wir liefen nebenher und verteilten die großen Müllsäcke, auf die wir das Futter gepackt hatten. Wahnsinn, wieviele hundert Hunde dem Auto folgten und doch so friedlich waren! Wasser mussten wir in Eimern durchs Wadi schleppen. Eine Knochenarbeit und Janet macht das jeden Tag alleine! Montag kam wieder das Auto und wir fuhren erneut hin. Dieses Mal ging es schon besser und wir rollten die fertig aussortierten Fresspakete zusammen und warfen sie später vom fahrenden PickUp ab. Das war sicherer für die Hunde und für uns. Mittlerweile sind diese nämlich ziemlich hungrig und auch nervös, weil es für sie auch eine komplett neue Situation ist. Ich verteilte dann noch auf über einem Kilometer Wasser. Leider hat Fatso einen anderen Hund getötet, obwohl er angebunden ist. Ein normalerweise angebundener Schäferhund hatte sich befreit und rannte umher. Wir wussten nicht, wohin er gehört. Zum Glück erreichten wir Janet. So etwas ist immer gefährlich. Entweder für den Hund oder für die Anderen. Sie leben alle in Familien im Wadi verteilt. Kommen sich die Familien in die Quere, kann es zu Beißerein kommen. Einen toten Welpen hab ich auch gefunden. Heute waren wir wieder da. Gilli und Jojo mussten arbeiten und so waren nur Theresa und ich da. Zum Glück fand sie einen anderen Mann und ich hatte zwei englische Touristen mit, die ich aus Facebook kenne und die auch einen Working Cocker Spaniel wie Greta haben. Wir waren vorgestern zusammen spazieren und sie boten ihre Hilfe an. Sie brachten noch eine andere Engländerin mit, die in Kairo lebt. So waren wir zu sechst. Das Futterauto kam leider nicht und so mussten wir Brot und Trockenfutter verteilen. Natürlich auch wieder Wasser. Unterwegs lagen ein paar tote Welpen. Ich persönlich würde sie am Liebsten alle zum Einschläfern bringen. Sie haben null Zukunft und wer will schon einen der bestimmt 50 Babies haben? Theresa ist da ganz meiner Meinung. Aber leider fehlt uns das Geld und auch die Erlaubnis von Janet. Viele werden sicher noch von alleine sterben und Parvovirose etc. bekommen. Da wären ein Gnadentod das Humanste. Morgen kommt das Futterauto und hoffentlich auch jemand zum Helfen. Sonst stehen Theresa und ich alleine da! Wir müssen ja auch arbeiten und haben nicht den ganzen Tag Zeit. Traurig, dass es sonst niemanden interessiert. ich frag mich, wo all die Tierliebhaber sind, die Janet immer anrufen, wenn ihr Tier vergiftet ist oder die einen Hund abgeben wollen! Niemand ist mehr da!
Wir hoffen nur, dass Janet nach Dahab zurück kann! Wahrscheinlich machen die Beduinen Streß. Es kann aber auch sein, dass momentan niemand von Israel nach Ägypten darf. Wir haben ja keinen Präsidenten und keine Polizei mehr. Drückt die Daumen, dass Janet zu ihren Hunden zurück kann! Sie brauchen sie so sehr!
Ich muss nächste Woche auch im Swiss Inn anfangen, dazu mein Schuljob, da bin ich auch von 8 bis 21:30 Uhr unterwegs und hab keine Zeit mehr. Theresa geht´s ähnlich. Also muss Janet zurück kommen, sonst haben die armen Hunde Null Chance!